Ausrottung
Luchse lebten einst überall in Europa und besiedelten alle Klimazonen, von Meereshöhe bis zur klimatischen Waldgrenze im Gebirge.
Die Konkurrenz zwischen Mensch und Luchs wurden mit der fortschreitenden Rodung der Wälder oder deren Nutzung als Viehweide, erst recht mit dem Aufkommen des herrschaftlichen Jagdwesens der Landesherren immer spürbarer: Der Luchs schmälerte die Jagdbeute und riss mitunter auch Schafe und Ziegen. So wurden Luchse wie alle anderen Beutegreifer mit Fell oder Federkleid seit dem späten Mittelalter gnadenlos verfolgt. Ihr Tod wurde geradezu als gerechte Bestrafung eines verbrecherischen Tuns angesehen.
Bereits 1770 wurde der letzte Schwarzwälder Luchs bei Kaltenbronn im Nordschwarzwald zur Strecke gebracht. Der allerletzte deutsche Luchs wurde 1846 bei Wiesensteig nahe der Burgruine Reußenstein auf der Schwäbischen Alb erlegt. Noch heute erinnern Flurnamen an einstige Luchsvorkommen: Luchsfelsen, Luxkopf, Luxberg, Luchsbrunnen.
Überlebt hat der eurasische Luchs nur in vom Menschen weniger dicht besiedelten Gebieten der Karpaten, in Russland und Skandinavien.